Teiggi, Kriens

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Integration der bestehenden Bausubstanz mit den Neubauten ©Stefano Schröter

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Die Gasse als gemeinschaftlicher Aussenraum ©Franca Pedrazetti, Luzern

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Laubengänge und Atelier aktivieren die gemeinschaftliche Gasse ©Franca Pedrazetti, Luzern

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Robuste und rohe Materialwahl ©Franca Pedrazetti, Luzern

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Wohnungen sind schlicht und kostengünstig ©Franca Pedrazetti, Luzern

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Markt mit dem gemeinsam angebautem Gemüse sowie einer RestEssBar

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Gemeinsamer Gemüseanbau

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Kleidertausch zur Minderung von Abfall

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Schwarzplan

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Umgebungsplan mit Erdgeschoss

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Grundriss 1. Obergeschoss

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Ausschnitt Grundriss 3. Obergeschoss

Im Zentrum von Kriens konnte mit der Teiggi zentrumsnah ein neues Wohnquartier realisiert werden. Die Genossenschaft Wohnwerk schaffte auf dem Areal der ehemaligen Krienser Teigwarenfabrik in zwei sanierten Bestandesbauten sowie einem Neubau 88 Wohnungen, Wohn-Ateliers und Lofts mit einem ergänzenden Angebot an gemeinschaftlichen sowie gewerblichen Flächen mit 25 Ateliers. Der Bestand führte zu zwei Längsbauten sowie einem Kopfbau, welche die prägenden gemeinschaftlichen Aussenräume der Teiggi definieren, die aus einem Vorplatz, einer Art Gasse und im hinteren Bereich des Areals einem kleinen Park bestehen. Erschlossen werden die beiden Längsbauten mittels Laubengängen, womit die gemeinschaftliche Gasse und damit das gesamte Areal belebt werden.
Die Grundrisstypologien sind vielseitig aufeinander abgestimmt, so dass eine soziale Durchmischung entstehen kann. Sie reichen von 1-Zimmerwohnungen für Kleinhaushalte bis zu 6-Zimmerwohnungen für Familien und von Gross-WG’s zu Clusterwohnungen. Beim Ausbau der Wohnungen sind Einfachheit und Reduktion die vorherrschenden Themen, ganz im Sinne des industriellen Charmes des Bestandes und der Suffizienz. Die Materialität ist robust und kostengünstig gewählt. Neben einer Cafébar werden weitere gemeinschaftliche Angebote wie ein Waschsalon, eine Dachterrasse, ein Gemüse- und Blumengarten, eine Werkstatt sowie ein Gemeinschaftsraum angeboten. Das Gästestudio bietet Platz für temporäre Bewohnerinnen und Bewohner.

 

Innovation

K2 /Ergänzende Nutzungen – Zusätzlich zu den vielfältigen ergänzenden Nutzungen wie beispielsweise einem Restaurant, einem Buchcafé oder einer Bierbrauerei ist es den BewohnerInnen auch möglich, fair, ökologisch und regional produzierte Lebensmittel einzukaufen, gemeinsam Bio-Gemüse anzubauen, zu ernten, und zu bestellen. Über eine gemeinsame Website (https://koop-teiggi.ch) werden zusätzliche Aktivitäten unterstützt, so beispielsweise das Teilen von Gütern, die Koordination eines Kleidertauschs, eine RestEssBar oder Sammelbestellungen von umliegenden Bauernbetrieben.  Ziel dieser Aktivitäten ist die Vermeidung einer Lebensmittelverschwendung und über mässiger Abfall mengen.
K11 /Gemeinsame Abstellfläche – Die Siedlung bietet diverse gemeinsame Abstellräume an, unter anderem Im Zusammenhang mit der Werkstatt und dem Gemeinschaftsraum, insbesondere aber auch mit dem Konsumdepot für regionale Bio-Produkte. Hier werden die Sammelbestellungen und weitere Produkte der regionalen Betriebe gelagert, damit dies nicht in den Wohnungen gemacht werden muss.

 

Erläuterungen zur Gesamtbewertung

Das Projekt Teiggi wird insbesondere bei den zwei Bereichen Wohnstandort 
(23 Punkte von 24 Punkten) und Wohnanlage (29.5 Punkte von max. 32 Punkten) durchgehend sehr gut bewertet. Dank einem vielfältigen Angebot an
Wohnungen und ergänzenden Nutzungen durch die vielen Ateliers sowie einer gelungenen räumlichen Anbindung mit einer hohen Qualität an Freiraum-angebote wird der Standort im Zentrum von Kriens gestärkt. Dies zeigt sich auch im vorhandenen Mobilitätskonzept sowie einer gelebten Partizipation. Diese starken Elemente ziehen sich hin zur Wohnanlage und schaffen neben dem grossen Angebot an gemeinschaftlichen Räumen die Grundlage für die hohe Bewertung. Beim Bereich der Wohnanlage gilt es noch die Hauseingangszonen und Wohnungszugänge zu würdigen, die hauptsächlich mittels Laubengänge organisiert sind und dadurch das Zusammenleben und die Anbindung an den gemeinschaftlichen Aussenraum stärken.
Im Bereich Wohnung wird das Projekt Teiggi mit 29 von möglichen 44 Punkten durchschnittlich bewertet. Dies ist bei Projekten mit suffizienter Flächennutzung oft der Fall ist, weil sie das WBS bereits voraussetzt. Das Projekt Teiggi bei K15 /Nettowohnflächen profitiert hingegen davon, dass aufgrund der bereits bestehenden Struktur Raumhöhen von bis zu 2.70 m und grosszügige Zimmer-dimensionen (Raster) von mindestens 3.50 m Breite möglich sind.
 

Grundrisse vorbereiten

Die Schemen zeigen partiell auf, wie die Flächen in die Grundrisse gelegt werden, um diese für die Beurteilung vorzubereiten. Wichtig ist zu Beginn eine Zuordnung der Erschliessungszone hin zu den einzelnen Zimmern, damit die Zimmerzahl eruiert werden kann. Nachdem die unterschiedlichen Nutzbereiche wie Kochbereich oder Essbereich festgelegt wurden, kann eruiert werden, 
ob es zusätzliche Flächenangebote gibt, die wie im Sinne eines halben Zimmers funktionieren und bei vielen Kriterien Zusatzpunkte geben.
 

Fakten

Adresse
Schachenstrasse 15a, 15b, 15c; Degenstrasse 1/3, 6010 Kriens
Bauherrschaft
Stiftung Abendroth - die nachhaltige Pensionskasse Basel; Baugenossenschaft Wohnwerk Luzern
Planung
2014-2017
Ausführung
2016-2018
Architektur
Lengacher Emmenegger Partner AG, Luzern
Bauingenieur
BlessHess AG, Luzern
Elektro-Planung
Elektroplanung Zemp AG, Sarnen
HLKS-Planung
JOP Josef Ottiger + Partner AG, Rothenburg
Bauphysik
RSP Bauphysik AG, Luzern
Landschaftsarchitektur
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH, Zürich
Planung PV-Anlage
Energie Genossenschaft Schweiz, Mittelhäusern
Brandschutz
Technik im Bau AG, Luzern
Anlagekosten
Bausumme Total (inkl. MwSt.) CHF 27.3 Mio
Baustandard
robust und kostengünstig
Auftragsart
Projektwettbewerb / Bebauungsplan
Baumanagement
Anliker AG Generalunternehmung, Emmenbrücke
Wohnstandort Potenzial Qualität Innovation Punkte (max. 4)
K1/Wohnungsangebot 1.0 4.0 0.0 4.0
K2/Ergänzende Nutzungen 1.0 2.0 1.0 4.0
K3/Mobilität und Verkehr 1.0 4.0 0.0 4.0
K4/Räumliche Anbindung 1.0 4.0 0.0 4.0
K5/Grossflächiges Freiraumangebot 0.0 3.0 0.0 3.0
K6/Partizipation 1.0 4.0 0.0 4.0
Gebrauchswert Wohnstandort (max. 24) 23.0

 

Wohnanlage Quantiät Qualität Innovation Punkte (max. 4)
K7/Langsamverkehr 4.0 0.0 4.0
K8/Gemeinsamer Aussenbereich 1.5 3.0 0.0 4.0
K9/Motorisierter Individualverkehr 4.0 0.0 4.0
K10/Hauseingangszone und Wohnungszugänge 3.0 3.0 0.0 4.0
K11/Gemeinsame Abstellräume 2.0 1.0 1.0 4.0
K12/Mehrzweck- und Gemeinschaftsräume 3.0 3.0 0.0 4.0
K13/Wasch- und Trocknungsräume 0.0 3.0 0.0 3.0
K14/Veränderbares Raumangebot 1.5 0.0 0.0 1.5
Gebrauchswert Wohnanlage (max. 32) 28.5

 

 
Wohnung (Ø aller Wohnungstypen) Quantiät Qualität Innovation Punkte (max. 4)
K15/Nettowohnfläche 2.5 1.5 0.0 4.0
K16/Zimmergrösse und zusätzliches Flächenangebot 1.5 1.0 0.0 2.5
K17/Vielfältige Nutzbarkeit 0.5 1.0 0.0 1.5
K18/Möblierbarkeit der Zimmer 2.0 0.5 0.0 2.5
K19/Koch- und Essbereich 4.0 0.0 4.0
K20/Ausstattung Sanitärbereich 2.0 1.0 0.0 3.0
K21/Möblierbarkeit Abstellbereich 1.5 0.0 0.0 1.5
K22/Anpassungsfähigkeit des privaten Raums 2.0 1.0 0.0 3.0
K23/Privater Aussenbereich 3.0 2.0 0.0 4.0
K24/Übergänge Innen/Aussen 2.5 0.0 2.5
K25/Private Abstellräume ausserhalb der Wohnung 1.0 1.0 0.0 2.0
Gebrauchswert Wohnung (max. 44) 30.5

 

Gebrauchswert (max. 100 Punkte) 82.0
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