StadtErle, Basel

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StadtErle

Laubengänge und abgeknicktes Gebäudevolumen schaffen einen gemeinschaftlichen Innenraum. ©Basile Bornand, Basel

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StadtErle

Fassadenansicht hin zum Erlenpark ©Basile Bornand, Basel

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StadtErle

Im Dachgeschoss führt die Laube hin zur gemeinschaftlichen Dachterrasse ©Daisuke Hirabayashi, Basel

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StadtErle

Die Laube als architektonischer und sozialer Raum ©Daisuke Hirabayashi, Basel

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StadtErle

Wohnungen mit robusten und langlebigen Materialien ©Daisuke Hirabayashi, Basel

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StadtErle

Das Durchwohnen schafft verschiedene Aussenraumbezüge ©Daisuke Hirabayashi, Basel

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Der Laubengang ist zugleich auch privater Aussenraum sowie Spielraum für die Kinder ©Daisuke Hirabayashi, Basel

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Das Erschliessungskonzept mit dem Laubengang belegt Fassade und Wohnungszugänge ©Daisuke Hirabayashi, Basel

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Der Erlenmattpark zwischen Erlenmatt Ost und West bildet ein grosszügiges Freiraumangebot ©Vistadoc, Peter Burri

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Schwarzplan

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StadtErle

Umgebungsplan mit Erdgeschoss

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StadtErle

Grundriss 1. Obergeschoss

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StadtErle

Grundriss Dachgeschoss

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StadtErle

Umgebungsplan mit Erlenmattpark zwischen Erlenmatt Ost und West

Mit dem Erwerb des östlichen Teils des ehemaligen Güterbahnhofs der Deutschen Bahn in Basel hat die Stiftung Habitat die Gelegenheit bekommen, einen Stadtteil zu entwickeln, dessen Boden durch die Vergabe im Baurecht an verschiedene gemeinnützige Bauträger der Spekulation entzogen werden soll. Einen dieser 
13 Bausteine konnte die Genossenschaft Zimmerfrei übernehmen und darauf mit dem Grundsatz, bezahlbare Räume für Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaft für diverse Menschen zu schaffen, ihr Projekt StadtErle entwickeln. Die Aussenseite des Gebäudes ist zum grosszügigen Erlenmattpark hin ausgerichtet, während die Innenseite dank den Laubengängen auf allen Geschossen den siedlungsinternen Erlenmatthof mitgestaltet. Dieser innere Hof unterstützt den Austausch unter den BewohnerInnen massgeblich.
Der im Innenhof mit einer breiten Treppe erschlossene zentrale Bereich im Hochparterre ist Platz und gedeckter Eingang mit Sonnerie und Lift zugleich (Hausallmend). Von hier aus werden die Lobby (Gemeinschaftsraum), die Gemeinschaftsküche und der Wachsalon erschlossen. Die Laubengänge führen zu den Wohnungen und zu den Fluchttreppenhäusern am Ende der beiden Gebäude-flügel. Über alle Treppenhäuser kann die gemeinschaftlich unterhaltene und genutzte Dachterrasse erreicht werden. Weitere gemeinschaftliche Einrichtungen wie das Gästezimmer, der Musikraum und eine Werkstatt befinden sich auf unterschiedlichen Geschossen. Nicht nur die Grundrisse der insgesamt 33 Wohnungen sind sparsam ausgelegt, auch beim Materialkonzept wurden die Aspekt der Finanzierbarkeit berücksichtigt.

 

Innovation

Die StadtErle sticht in mehreren Bereichen mit ausgezeichneten Ansätzen hervor und erreicht so die maximal möglichen 5 Innovationspunkte.

K1/Wohnungsangebot – Der Wohnungsspiegel reicht von der 1-Zimmerwohnung über die 12-Zimmer-WG bis hin zum 14-Zimmercluster. Diese Vielfältigkeit, bei den eher wenigen 33 Wohnungen, kann eine dauerhafte Durchmischung der Bewohnerschaft gewährleisten.

K3/Mobilität und Verkehr – Das für das ganze Areal Erlenmatt Ost geltende Mobilitätskonzept zielt darauf ab, dass die BewohnerInnen auf ein Auto verzichten. Der Zimmerfrei werden insgesamt 4 Parkplätze in der Einstellhalle zur Verfügung gestellt. Dem gegenüber stehen 150 Veloabstellplätze, was die Nutzung des Langsamverkehrs und einen nachhaltigen Lebensstil fördert.

K11/Gemeinsame Abstellräume – Um auf private Gefriertruhen, die viel Energie verbrauchen, verzichten zu können, werden im Untergeschoss gemeinschaftlich betriebene Gefrierschubladen zur Verfügung gestellt.

K13/Wasch- und Trocknungsräume – Der Waschsalon liegt zentral direkt bei der Hausallmend. So können Wascharbeiten zusammen mit anderen Tätigkeiten (Briefkasten leeren, Austausch mit Bewohnenden, Nutzung Gemeinschaftsraum/Küche, Kinderbetreuung im Aussenbereich, …) verbunden werden. Diese Nutzungen bilden das Herz der StadtErle.

K23/Privater Aussenbereich – Dieses Kriterium steht in einem engen Verhältnis zu K10/Hauseingangszone und Wohnungszugänge, da die Erschliessung mittels Laubengängen funktioniert. Die Laubengänge wurden so ausgelegt, dass sie nicht nur architektonisch verbindend sind, sondern eine wichtige soziale Funktion übernehmen. Im Sinne einer Veranda erfolgt eine Ausdehnung des Wohnbereichs in die Laubengänge, dies auch, da einzelne Wohnungen keine privaten Aussenräume aufweisen. Dieses Zeichen hin zur Gemeinschaft ist dank den beiden zusätzlichen Fluchttreppenhäusern möglich und erhöht die Wohnqualität der gesamten Bewohnerschaft.

 

Potential

Die Nutzungen auf dem gesamten Areal Ost sind aufeinander abgestimmt. Obwohl nun die StadtErle ein reines Wohngebäude ohne ergänzende Nutzungen ist, erhält es bei der Bewertung K2/Ergänzende Nutzungen einen Punkt beim Potential. Im Nachhaltigkeitskonzept des Areals Erlenmatt wurden die diversen Nutzungen definiert, eine Kita beispielsweise ist gleich im Nachbarsgebäude untergebracht. Das Potential wird deshalb darin gesehen, dass die Nutzungen nachbarschaftlich organisiert werden. Dem gleichen Prinzip folgt der Punkt unter Potential bei K5/Grossflächiges Freiraumangebot. Bei diesem Kriterium wird wiederum die Nachbarschaft miteinbezogen. Der Erlenmattpark zwischen der Erlenmatt Ost und West bietet so ein grosszügiges Freiraumangebot, welches auch von der Bewohnerschaft der StadtErle mitbenutzt werden kann.

 

Flächen vorbereiten bei der Clusterwohnung

Clusterwohnungen und Grosshaushalte werden in kleinere Einheiten unterteilt, um sie mit dem WBS bewertbar zu machen. Kriterien für die Definition der Aufteilung sind die Logik des Grundrisses (Zimmergrösse, -zahl und -organisation), Grösse und Ausstattung der Sanitärräume und der Küche, die Nettowohnfläche sowie die Einbettung in den Gesamtkontext des Projekts. Zur Beurteilung werden die Teilwohnungen separat bewertet, anschliessend wird der Durchschnitt gebildet. Die Clusterwohnung der StadtErle wird in zwei 7-Zimmerwohnungen unterteilt, wobei die Sanitärräume eher knapp und die Küchen optimal bemessen sind. Neben dem Essbereich kann noch ein zusätzliches Flächenmodul eingefügt werden.

Fakten

Adresse
Erlenmatt Ost, Goldbachweg 8, 4058 Basel
Bauherrschaft
Wohngenossenschaft Zimmerfrei, Basel
Planung
2015-2016
Ausführung
2016-2017
Architektur
Buchner Bründler Architekten, Basel
Bauleitung
Probau Baumanagement GmbH, Basel
Bauingenieur
Ulaga Partner AG, Basel
Elektro-Planung
Actemium Schweiz AG, Basel
HLKS-Planung
Zurfluh Lottenbach GmbH, Luzern
Bauphysik
Kopitsis Bauphysik AG, Luzern
Landschaftsarchitektur
Buchner Bründler Architekten, Basel
Anlagekosten
BKP 1–9: CHF 14 Mio. (inkl. MwSt.)
Baustandard
Nachhaltigkeitskonzept Stiftung Habitat
Auftragsart
Wettbewerb
Baumanagement
Probau Baumanagement GmbH, Basel
Wohnstandort Potenzial Qualität Innovation Punkte (max. 4)
K1/Wohnungsangebot 0.0 4.0 1.0 4.0
K2/Ergänzende Nutzungen 1.0 0.0 0.0 1.0
K3/Mobilität und Verkehr 0.0 4.0 1.0 4.0
K4/Räumliche Anbindung 0.0 4.0 0.0 4.0
K5/Grossflächiges Freiraumangebot 1.0 2.0 0.0 3.0
K6/Partizipation 0.0 4.0 0.0 4.0
Gebrauchswert Wohnstandort (max. 24) 20.0

 

Wohnanlage Quantiät Qualität Innovation Punkte (max. 4)
K7/Langsamverkehr 4.0 0.0 4.0
K8/Gemeinsamer Aussenbereich 0.0 2.0 0.0 2.0
K9/Motorisierter Individualverkehr 3.0 0.0 3.0
K10/Hauseingangszone und Wohnungszugänge 3.0 3.0 0.0 4.0
K11/Gemeinsame Abstellräume 2.0 2.0 1.0 4.0
K12/Mehrzweck- und Gemeinschaftsräume 2.0 3.0 0.0 4.0
K13/Wasch- und Trocknungsräume 1.0 3.0 1.0 4.0
K14/Veränderbares Raumangebot 1.5 2.0 0.0 3.5
Gebrauchswert Wohnanlage (max. 32) 28.5

 

Wohnung (Ø aller Wohnungstypen) Quantiät Qualität Innovation Punkte (max. 4)
K15/Nettowohnfläche 2.5 0.0 0.0 2.5
K16/Zimmergrösse und zusätzliches Flächenangebot 3.0 0.5 0.0 3.5
K17/Vielfältige Nutzbarkeit 1.0 1.5 0.0 2.5
K18/Möblierbarkeit der Zimmer 1.5 2.0 0.0 3.5
K19/Koch- und Essbereich 4.0 0.0 4.0
K20/Ausstattung Sanitärbereich 1.0 1.0 0.0 2.0
K21/Möblierbarkeit Abstellbereich 1.5 0.0 0.0 1.5
K22/Anpassungsfähigkeit des privaten Raums 1.5 1.0 0.0 2.5
K23/Privater Aussenbereich 1.5 1.0 1.0 3.5
K24/Übergänge Innen/Aussen 4.0 0.0 4.0
K25/Private Abstellräume ausserhalb der Wohnung 2.0 3.0 0.0 4.0
Gebrauchswert Wohnung (max. 44) 33.5

 

Gebrauchswert (max. 100 Punkte) 82.0
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